Today the European Commission adopted proposals to amend two existing legislative instruments of the Common European Asylum System: the Directive on qualification and status of persons in need of international protection and the Directive on asylum procedures.
These amendments follow the proposals presented by the Commission in December 2008 and in 2009 to implement the Hague Programme and the Policy Plan on Asylum 1 : the Directive on reception conditions for asylum-seekers, the Dublin Regulation, the Eurodac Regulation, the European Asylum Support Office Regulation and the joint EU resettlement scheme. The envisaged measures aim to offer a higher degree of protection to victims of persecutions, as asked for by the European Council in the Pact on Immigration and Asylum. At the same time, the proposals are expected to improve the coherence between EU asylum instruments, simplify and consolidate substantive and procedural standards of protection across the Union, thus preventing fraud and improving efficiency of the asylum process.
Vice-President Jacques Barrot, Commissioner responsible for Freedom, Security and Justice, stated: " Today, the Commission puts in place the final building blocks of the Common European Asylum System. Significant progress has been accomplished in recent years as a result of the implementation of common standards, but considerable disparities remain between Member States. Our proposals represent a major step forward towards achieving higher standards of protection, a more equal level playing field as well as higher efficiency and coherence for the system".
Qualification Directive
In particular, the proposal aims to:
*
clarify certain legal concepts used to define the grounds for protection, such as "actors of protection", "internal protection" or "membership of a particular social group". For instance, gender issues will be better taken into account while assessing an application. These clarifications will enable national authorities to apply the criteria more robustly and to identify more quickly persons in need of protection and those who are not;
*
eliminate the differences in the level of rights granted to refugees and beneficiaries of subsidiary protection which can no longer be considered as justified. The amendments concern the duration of residence permits, access to social welfare, health care and the labour market.
*
enhance effective access to rights already granted by the Directive by taking into account the specific integration challenges faced by beneficiar ies of international protection. For instance, they cannot ask the authorities of their country for documentary evidence of their academic and professional qualifications. Accordingly, the proposal seeks to help them overcome such practical obstacles, by facilitating the recognition of their qualifications, their access to vocational training as well as to integration facilities.
Asylum Procedures Directive
In particular, the proposal aims to:
*
provide for a single procedure by ensuring the simplification and rationalisation of asylum procedures, as well as a reduction of administrative burden for Member States;
*
facilitate access to examination procedures . Relevant information and advice should be made available for persons who wish to lodge an application for international protection already at a very initial stage of their presence in the territory. Border guards, police and other authorities who first come into contact with persons seeking protection will have a clearer view of how to deal with them;
*
enhance the efficiency of the examination process of applications. One of the important measures is the introduction of a general time limit of six months for completing procedures at first instance. The proposal provides for a transitory period of three years to allow Member States to adapt to this time limit. It also simplifies and clarifies procedural notions and devices such as the concept of "safe country of origin", the obligation of asylum seekers to cooperate with national authorities or the accelerated procedures. The amendments are instrumental in ensuring quicker access to protection for persons genuinely in need of protection.
*
improve quality of asylum decisions . The proposal enhances procedural guarantees, in particular for vulnerable persons such as victims of torture or unaccompanied children. The personnel dealing with asylum applicants will need to have the appropriate expertise
*
ensure access to effective remedy for asylum applicants in line with Community and international obligations of Member States. The proposal clearly states that courts or tribunals should review first instance decisions on both facts and points of law and it lays down clear rules concerning suspensive effect of appeals. The amendments ensure consistency with the evolving case law concerning the right to defence, the principle of equality of arms and the right to effective judicial protection.
http://www.ec.europa.eu/commission_barroso/barrot/welcome/default_en.htm
1 :
COM (2008) 360
Internationaler Schutz nimmt konkrete Formen an: Einheitliches und gerechtes Asylverfahren als Grundlage für einen einheitlichen Schutzstatus in der EU
Die Europäische Kommission hat heute Vorschläge angenommen, mit denen zwei Rechtsinstrumente des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems geändert werden sollen: die Richtlinie über die Anerkennung und den Status von Personen, die internationalen Schutz benötigen, und die Asylverfahrensrichtlinie.
Diese Änderungen folgen auf die Vorschläge, die die Kommission im Dezember 2008 und im Jahr 2009 zur Umsetzung des Haager Programms und der Asylstrategie 1 vorgelegt hatte: die Richtlinie über die Aufnahmebedingungen für Asylbewerber, die Dublin-Verordnung, die Eurodac-Verordnung, die Verordnung über die Einrichtung eines Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen und die gemeinsame Neuansiedlungsregelung der EU. Die geplanten Maßnahmen sollen verfolgten Personen ein höheres Maß an Schutz bieten; so hatte es der Europäische Rat im Pakt zu Einwanderung und Asyl gefordert. Gleichzeitig sollen die Vorschläge dazu beitragen, die Kohärenz zwischen den EU-Asylrechtsvorschriften zu verbessern sowie die materiell- und verfahrensrechtlichen Schutznormen unionsweit zu vereinfachen und zu konsolidieren, um auf diese Weise Missbrauch zu verhindern und das Asylverfahren effizienter zu gestalten.
„Die Kommission hat heute die letzten Grundlagen für das Gemeinsame Europäische Asylsystem geschaffen“, so Vizepräsident Jacques Barrot, in der Kommission zuständig für das Ressort „Justiz, Freiheit und Sicherheit“. „Aufgrund der Umsetzung gemeinsamer Normen sind in den letzten Jahren zwar bedeutende Fortschritte erzielt worden, dennoch bestehen auf dem Gebiet des internationalen Schutzes immer noch beträchtliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Die Kommissionsvorschläge werden entscheidend zu besseren Schutzstandards, einheitlicheren Rahmenbedingungen in den einzelnen EU-Ländern sowie einem effizienteren und kohärenteren System beitragen.“
Anerkennungsrichtlinie
Mit dem Vorschlag werden im Einzelnen folgende Ziele verfolgt:
-
Präzisierung einiger Rechtsbegriffe, mit denen die Schutzgründe definiert werden, wie „Akteure, die Schutz bieten können“, „interner Schutz“ und „Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe“: So kann geschlechtsspezifischen Aspekten bei der Antragsprüfung besser Rechnung getragen werden. Gleichzeitig wird den einzelstaatlichen Behörden ermöglicht, die Kriterien konsequenter anzuwenden und rascher zu bestimmen, wer tatsächlich Schutz benötigt.
-
Beseitigung der nicht mehr als gerechtfertigt anzusehenden Unterschiede bei den Rechten, die Flüchtlingen und Personen mit Anspruch auf subsidiären Schutz zuerkannt werden: Die Änderungen betreffen die Dauer der Aufenthaltstitel sowie den Zugang zur Sozialhilfe, zur medizinischen Versorgung und zum Arbeitsmarkt.
-
Berücksichtigung der speziellen Integrationsprobleme, denen sich Personen mit Anspruch auf internationalen Schutz gegenübersehen, um sicherzustellen, dass diese Personen die in der Richtlinie vorgesehenen Rechte auch tatsächlich in Anspruch nehmen können: In der Praxis ergeben sich zum Beispiel insofern Hindernisse, als die Betreffenden bei den Behörden ihres Landes keine Nachweise ihrer akademischen und beruflichen Qualifikationen anfordern können. Damit solche Hürden leichter überwunden werden, sieht der Vorschlag vor, die Anerkennung von Befähigungsnachweisen sowie den Zugang zu berufsbildenden und integrationsfördernden Maßnahmen zu erleichtern.
Asylverfahrensrichtlinie
Mit dem Vorschlag werden im Einzelnen folgende Ziele verfolgt:
-
Vereinfachung und Rationalisierung der Asylverfahren sowie Verringerung des Verwaltungsaufwands für die Mitgliedstaaten durch Einführung eines einzigen Prüfungsverfahrens pro Antrag.
-
Erleichterung des Zugangs zum Prüfungsverfahren: Für Personen, die bereits bei ihrer Einreise in das Hoheitsgebiet oder kurz danach einen Antrag auf internationalen Schutz stellen wollen, sollten entsprechende Informationen und Beratungsleistungen bereitgestellt werden. Grenzschutz- und Polizeibeamten sowie Bediensteten anderer Behörden, die als Erste mit Personen in Kontakt kommen, die um internationalen Schutz nachsuchen, soll eine klarere Vorstellung davon vermittelt werden, wie sie mit diesen Personen umzugehen haben.
-
Effizientere Antragsprüfung: Eine wichtige Maßnahme betrifft die Einführung einer allgemeinen Frist von sechs Monaten für die Erledigung erstinstanzlicher Verfahren. Im Vorschlag ist eine dreijährige Übergangszeit vorgesehen, damit sich die Mitgliedstaaten auf diese neue Frist einstellen können. Auch verfahrensrechtliche Begriffe und prozessuale Hilfsmittel werden klarer gefasst und vereinfacht wie der Begriff “sicherer Herkunftsstaat”, die Pflicht der Asylbewerber zur Zusammenarbeit mit den einzelstaatlichen Behörden oder das Instrument der beschleunigten Verfahren. Diese Änderungen sind von entscheidender Bedeutung, um Personen, die wirklich Schutz benötigen, rascher schützen zu können.
-
Bessere Qualität asylrechtlicher Entscheidungen: Die Verfahrensgarantien, insbesondere für schutzbedürftige Personen wie Folteropfer oder unbegleitete Minderjährige, werden gestärkt. Von den Bediensteten, die Umgang mit Asylbewerbern haben, werden entsprechende Fachkenntnisse verlangt.
-
Gewährleistung eines wirksamen Rechtsbehelfs für Asylbewerber im Einklang mit den gemeinschafts- und völkerrechtlichen Verpflichtungen der Mitgliedstaaten: Aus dem Vorschlag geht unmissverständlich hervor, dass sich die Nachprüfung erstinstanzlicher Entscheidungen durch ein Gericht sowohl auf Tatsachen als auch auf Rechtsfragen erstreckt und dass Rechtsbehelfsverfahren aufschiebende Wirkung haben. Die Änderungen sorgen für Übereinstimmung mit der Entwicklung der Rechtsprechung zu den Verteidigungsrechten, dem Grundsatz der Waffengleichheit und dem Recht auf einen wirksamen Rechtsschutz.
http://www.ec.europa.eu/commission_barroso/barrot/welcome/default_de.htm
KOM(2008) 360.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen